Häusliche Gewalt in Erkrath

Die angezeigte häusliche Gewalt ist in den letzten Jahren bundesweit angestiegen. Die Zahlen für den Kreis Mettmann machen hier keine Ausnahme und sind ebenfalls erschreckend. DIE LINKE möchte im nächsten Ausschuss für Soziales und Wohnen konkrete Informationen für Erkrath zu Opferschutz und Möglichkeiten für Prävention gegen häusliche Gewalt.

„Rund um die Orange Days gibt es jedes Jahr öffentliche Aktionen um das Thema „Häusliche Gewalt“ in den öffentlichen Fokus zu bringen“ beschreibt Markus Lenk, Sprecher für die Fraktion DIE LINKE in Erkrath, die Situation. „Obwohl wir informieren, steigen die Opferzahlen. Jeden dritten Tag gibt es einen Femizid in Deutschland. Auch im Kreis Mettmann steigen die Zahlen der angezeigten Übergriffe laut polizeilicher Kriminalstatistik. Es kann doch nicht sein, dass wir einer Entwicklung von steigenden Fallzahlen als Gesellschaft hilflos gegenüber stehen.“

Die Fraktion DIE LINKE Erkrath fordert in ihrem Antrag die Einladung von Fachexperten, die im Bereich Opferschutz und Täterarbeit tätig sind, um die Fallzahlen der letzten Jahre in Erkrath zu analysieren. Hierbei sollen auch die Arbeitsansätze und mögliche Maßnahmen diskutiert werden, die von Seiten der Stadt Erkrath ergriffen werden können, um effektive Strategien zur Bekämpfung häuslicher Gewalt zu entwickeln oder zu unterstützen.

Zu den eingeladenen Fachpersonen gehören Vertreter des polizeilichen Opferschutzes, der SKFM Mettmann Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt und der Caritas Gewaltprävention im Bereich Täterarbeit bei häuslicher Gewalt.

„In Vorbereitung auf die diesjährigen Orange Days soll sich unser Ausschuss mit dem Thema befassen. Erkrath ist kein Ort der Heiligen“ schließt Lenk. „Wir können unseren Beitrag dazu leisten, das Erkrath ein wenig sensibler im Umgang mit dem Thema häuslicher Gewalt wird.“

Der Antrag:

Für den SoWo am 19.10.2023 beantragt die Fraktion DIE LINKE die Aufnahme des TO „Häusliche Gewalt in Erkrath“

Hierzu beantragt die Fraktion DIE LINKE Erkrath die Einladung von Fachpersonen mit Bezug auf die aktuelle Arbeit bei Opferschutz und Täterarbeit im Bereich Erkrath und des Kreises Mettmann wie

  • des polizeilichen Opferschutzes
  • des SKFM Mettmann Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt
  • der Caritas Gewaltprävention Bereich Täter:innenarbeit bei häuslicher Gewalt

zur Betrachtung der Fallzahlen 2021/2022 aus Erkrath und den Arbeitsansätzen sowie Maßnahmen, welche ggf. auch von Seite der Stadt Erkrath getroffen werden oder getroffen werden können, um in der Zukunft gute Strategien zum Schutz vor häuslicher Gewalt zu entwickeln.

Wir bitten im Rahmen des Tagesordnungspunktes auch um Informationen zu folgenden Themen:

  • Sind die Hilfsangebote für Opfer- und Täterarbeit in Erkrath bei häuslicher Gewalt

hinsichtlich der Tariferhöhungen im Öffentlichen Dienst mit ausreichender Finanzierungsgrundlage versehen?

  • Können Interessierte auf der Webseite der Stadt Erkrath Hilfsangebote für Opfer und gewaltausübende Menschen finden?

Wir fragen weiter an:

  • welche Angebote oder Aktionen die Stadt Erkrath zum Orange Day ab/am 25.11.2023 sind geplant? An diesem Tag werden Medien bundesweit zu dem Thema informieren und die Stadt könnte Angebote leicht bewerben. Die Angebote sollten auf Möglichkeiten der Prävention, des Opferschutzes, aber auch möglich Arbeit mit Tätern abzielen.

Begründung:

Jeden dritten Tag finden vollendete Femizide in Deutschland statt, jeden Tag kommt es zu Versuchen. Laut Artikel 2 (2) des Grundgesetzes hat jeder das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Mit der Herausgabe der Polizeilichen Kriminalstatistik 2022 durch das Bundeskriminalamt am 11.07.2023 wurden die Fallzahlen zu häuslicher Gewalt veröffentlicht. Diese zeigen einen Anstieg von 8,5% und lagen bei 240.547 Opfern (Quelle PKS BKA vom 11.07.2023). Allein im Kreis Mettmann gab es im Jahr 2022 1077 bekannt gewordene Straftaten in diesem Bereich (Quelle: PKS NRW)

Kontaktadressen

Polzeilicher Opferschutz, Wache Hilden, KHK Christoph Voßwinkel und KHK´in Heike Jung, 02104 982-1067, Opferschutz.Mettmann@polizei.nrw.de

SKFM Mettmann Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, Neanderstraße 68-72, 40822 Mettmann, 02104.1419-221, interventionsstelle@skfm-mettmann.de

Caritas Gewaltprävention Bereich Täter:innenarbeit bei häuslicher Gewalt, Petra Bräcklein, Koordinatorin

Lutterbecker Str. 30, 40820 Mettmann, 02104 79493300, gewaltfrei@caritas-mettmann.de